Ich bin jetzt grad einmal 68 Jahre.
Kein schlechtes Alter!
Wenn ich resümiere, stehe ich jetzt
vor meinem 5. Karriere-Step.

Und: Es wird immer besser!
Wer’s lesen mag: Hier die Chronologie.
Wenn’s Feedback passt, schreib ich ein Buch dazu!

Und alle kommen vor! Ätsch!

MW 5.0…Was ist das?

MW 1: Der Beginn
Begonnen hat mein Berufsleben 1966 mit einer Lehre als Schriftsetzer. Das kam so:
In den damaligen vorgeschriebenen Unterstufen-Eignungstests in den Gymnasien wurde mir eine große Sprachkompetenz eröffnet, mein Mundwerk war damals wie heute ohnehin sehr gut entwickelt, mit Sprachen und deren Melodien tue ich mir auch sehr leicht.

Nach diesen Tests habe ich beschlossen, als Berufsziel die Journaille anzustreben. Diese Ambitionen fanden jedoch ein jähes Ende, als mir im Pfingst-Trimester-Ausweis – zu meiner Zeit gabs im Gymnasium drei mal im Schuljahr Zeugnisse: Weihnachten, Pfingsten und Schulschluss – beachtliche 5 Nichtgenügend und eine 4E verpasst worden. Zur Erläuterung: Ein 4E war ein Genügend mit Ermahnung, an der Grenze zum 5er, das von uns zuhause immer als 4 mit Erfolg verkauft wurde. Flugs wurde mir seitens der Direktion und des Klassenvorstands nahegelegt, das Haus wegen Überqualifizierung zu verlassen. Naja! Man war halt damals sehr abgelenkt, Kino, Mädels, heimlich rauchen usw.

Glücklicherweise hatte auch diese – wie jede – Medaille 2 Seiten: Durch die gute Vitamin B Beziehung meiner Lieblingstante zum katholischen Salzburger Pressverein konnte ich 1966 eine Schriftsetzerlehre in der Salzburger Druckerei antreten. Diese druckte zum damaligen Zeitpunkt alle Tages- und Wochenblätter, voran die Salzburger Nachrichten und alle Wochenblätter von Kirche, Kammern, Institutionen, 6 verschiedene pro Woche.

Der Schriftsetzer-Beruf war seit Jahrhunderten ein privilegierter, so durften diese wie u.a. die Buchdrucker Degen tragen. Das kommt vermutlich daher, dass diese Zunft seit dem guten Gutenberg des Lesens und Schreibens mächtig war, schon deswegen höher gestellt als andere Gewerke.

Auf „Animation“ eines freien Art-Directors lass ich mich zur Gründung einer Agentur in Salzburg überreden: ADWERBA. 1. Juli 1978. Vor 41 Jahren! Starte mit 3.000,00 € Abfertigung von SPAR, 2-Zimmer Büro in der Kaigasse 5, schönste Renaissance Holzdecke in town, Hobelbank als Schreibtisch, gebrauchte elektrische No-Name-Schreibmaschine (140,00 €) ohne was, kein Korrekturband, kein Kugelkopf. Basic, romantic.

Und in den ersten 6 Monaten, dank einer sinnbefreiten Gewerbeordnungs-Reform unserer so weisen WK auch ohne Gewerbescheine. Diese wollte ich am ersten Montag im Juli holen, weil – geglaubt – frei. Die Beamtin, oder sagt man Referentin, sie sind/waren dort vermutlich nicht pragmatisiert: „Da hätten´s am Freitag kumman soin, da warn´s noch frei. Ab heit san´s gebunden, Sie brauchn jetzat an Befähigungsnachweis, mit vorausgehendem Kurs und a Prüfung!“ Qualtinger, schau oba!

Was für eine Zeit!

Nach 10 Jahren erwerbe ich in Schallmoos eine großes Scherzel der ehemaligen Maschinenfabrik Bankhammer, ein Hersteller von Maschinen für die Landwirtschaft. Am 16.12.1988 wird eröffnet. 3er Kombination: 3 Party, 3 x 12 Stunden! Nonstop! Diese Zeit und die 31 Jahre seitdem würden Bände füllen – ich überlege gerade – und sprengen auch nur in Kurzform den Rahmen dieser Präsentation. Vielleicht ein Gag: Mein Vater hat in den Nachkriegsjahren in eben dieser Fabrik gedient. Beim Büro-Ausmisten finde ich seinen Personalakt 1946 bis 1950, Lohnbestätigung, Krankenstandreports, Zeugnis. Yeaah!

Einen besonderen Vertreter dieses Berufes hab ich zuletzt kennengelernt: Kurt Nolting aus Niedersachsen, ein hochgradig dekorierter Züchter von Boxern. Ich habe mir dort meine Thusnelda geholt, ein süßes Boxermädl. Zum Verlieben!

Nebenbei war der Beruf besonders gut bezahlt, anfangs verdiente ich das doppelte von Lehrlingen im Handel etc., im letzten Lehrjahr sogar mehr als meine stets berufstätige Mama, die einen respektablen Beruf in der Nahrungsmittel-Branche hatte.
Da hab ich dann angefangen, etwas Blut zu lecken. Am Ende der Lehrzeit wechselt man in einer Zeitungsdruckerei vom Bereich der Geschäfts- und Privat-Drucksachen zur Zeitungsherstellung. Dieser Zustand hieß damals Metteur, man steht einem Redakteur der Zeitung gegenüber und baut unter dessen Anleitung  – quasi on demand – die Zeitungsseiten für den nächtlichen Druck zusammen. Und schon sind wir beim Redakteur, beim Volonteur/Volonteuse. Also bei und vor dem, wo man selber hinwill. Man lernt sich kennen, geht auch mit den „Volonteusen“ einmal einen Eiskaffee schlürfen, auf einen Ball. Bälle waren damals der Hit, Discos gabs nicht, oder nur am Land, viel zu teuer.

Dann schleicht sich die Kenntnis ein, dass die gar keinen so tollen Job haben, gagenmäßig. Komplizierte KVs, schlechter Grundgehalt, „dafür stehst eh immer in der Zeitung“ bestenfalls gut für´s Ego, net für´s Börserl. Fazit für mich: Ade Journaille, was gibt’s noch? Richtig: Texten! Also Gebrauchslyrik im Lohn für die Wirtschaft. Damals ging das richtig los, Werbung explodierte.

Und dann die SPAR AG

Und dann begann mein Weg in die Kommunikation: Zuerst 2 Jahre als Druckerei-Kundenbetreuer, dann ein bewusster, jedoch finanziell schmerzhafter Umstieg in die Werbeabteilung der damals frisch gegründeten SPAR AG. 45% Lohnverzicht. Riesen-Chance! Dann explodiert auch die SPAR in kurzer Zeit zu einem very Big Player mit großen Karriere-Chancen für mich relativen Frischling.

Nach nur 5 Jahren bin ich österreichweiter Werbeleiter von INTERSPAR und Hervis, viel kleiner als heute, aber schon riesengroß damals. What a ride! Nach 5 Jahren setzt ein, was heute Standard ist. Zentralismuswelle, Großraumbüros, Kantinen-Essens-Obligation, Stechuhr! Nix für den Sohn vom Pappi, einem rebellischen Schmied, in Südtirol gebürtig, Alpinist, großer Reiter, Tierliebhaber, Frauen gleichermaßen. Ohne weitere Worte, er fehlt mir sehr!

MW 2.0: Adwerba

Auf „Animation“ eines freien Art-Directors lass ich mich zur Gründung einer Agentur in Salzburg überreden: ADWERBA. 1. Juli 1978. Vor 41 Jahren! Starte mit 3.000,00 € Abfertigung von SPAR, 2-Zimmer Büro in der Kaigasse 5, schönste Renaissance Holzdecke in town, Hobelbank als Schreibtisch, gebrauchte elektrische No-Name-Schreibmaschine (140,00 €) ohne was, kein Korrekturband, kein Kugelkopf. Basic, romantic.

Und in den ersten 6 Monaten, dank einer sinnbefreiten Gewerbeordnungs-Reform unserer so weisen WK auch ohne Gewerbescheine. Diese wollte ich am ersten Montag im Juli holen, weil – geglaubt – frei. Die Beamtin, oder sagt man Referentin, sie sind/waren dort vermutlich nicht pragmatisiert: „Da hätten´s am Freitag kumman soin, da warn´s noch frei. Ab heit san´s gebunden, Sie brauchn jetzat an Befähigungsnachweis, mit vorausgehendem Kurs und a Prüfung!“ Qualtinger, schau oba!

Was für eine Zeit!

Nach 10 Jahren erwerbe ich in Schallmoos eine großes Scherzel der ehemaligen Maschinenfabrik Bankhammer, ein Hersteller von Maschinen für die Landwirtschaft. Am 16.12.1988 wird eröffnet. 3er Kombination: 3 Party, 3 x 12 Stunden! Nonstop! Diese Zeit und die 31 Jahre seitdem würden Bände füllen – ich überlege gerade – und sprengen auch nur in Kurzform den Rahmen dieser Präsentation. Vielleicht ein Gag: Mein Vater hat in den Nachkriegsjahren in eben dieser Fabrik gedient. Beim Büro-Ausmisten finde ich seinen Personalakt 1946 bis 1950, Lohnbestätigung, Krankenstandreports, Zeugnis. Yeaah!

MW 3.0: Die Beiwagerl

Das beschreibt meine Zusatz-Aktivitäten und Nebenschauplätze während dieser 40 Jahre:

Eine Arge Fellner Waid, eine Koop mit Johannes Fellner, in der Branche, Kunde war KTM, die alte Mannschaft um den alten Herrn, der mit Starrsinn und Ignoranz am Markt vorbei dieses prächtige Unternehmen herunter gewirtschaftet hat. Nach Tauss, …. und wer weiß ich noch, kommt Stefan Pierer und kratzt die Kurve! Und wie! Bravo!

Arge Video: U-Matic Maschinen, ¾ Zoll Videotapes, war das Thema in den early eighties. Schulung, Werbung, Demos, alles lief über diese Technik, haarscharf, Wahnsinns-Auflösung, State of the Art. Niemand in Österreich war nah dran. Außer Ulrich Höllhuber und ich.

GANT Stores: Ein blutiger Irrweg! Im Bestreben, ein 2. Standbein zu haben, bei dem ich nicht von 8 bis 18 Uhr jederzeit jedermann/jederfrau für alle möglichen redlichen und unredlichen Überlegungen zur Verfügung stehen muss – das war damals der Alltag im Handelsmarketing – hab ich damals – als beratende Agentur eines Freundes gedacht, das wäre das richtige für mich. Weit gefehlt, Schuster bleib bei deinen Leisten! Ein Abenteuer, an dem ich heut noch knabbere.

Waid Werbemittlung: Stets parallel dabei. Werbemittlung ist eine eigene Disziplin. Inhaber dieser Gewerbeberechtigung bekommen bei Medien und Verlagen etc. in der Regel 15% Provision auf den Tarif. Das stammt aus der Zeit, wo Endkunden mit handgeschriebenen Manuskripten zu den Anzeigenabteilungen gekommen sind, um ihre Inserate etc. zu bestellen. Die Setzereien hatten dann redliche Mühe, das Geschreibsel zu entziffern und es in eine werbefähige Fassung zu gießen, optisch. Die Folge: zig Korrekturphasen, natürlich unbezahlt. Mühsam und langwierig. Agenturen hingegen kamen mit fertigen Vorlagen zum Anzeigenclerk, fertig, rauf zum Satz oder zur Klischeeabteilung (Chemiegrafie) und runter zum Bleiguss! Keine Korrektur!

War jahrelang ein tolles Business, erinnere mich an mächtige Kampagnen für BMW Gebrauchtwagen und der damals von uns implentierten GW-Börse, first of its kind damals, heute bei jeder Automobilmarke Standard. War auch ein großer Export-Schlager: Schweiz, Schweden, Kanada etc. Na, ja: Die Ösis!

Mittlerweile machen das Business mit der Mittlung meist weltweite Agenturnetzwerke. Nicht mehr in der Qualität wie damals, es zählt nur mehr Reichweite. Und New Media. Aber das wird sich auch noch einrenken, believe me.

MW 4.0: Direktwerbung

Von einem langjährigen lieben Freund, Geschäftspartner, Kunde, Lieferant, hab ich damals eine kleine, smarte Firma übernommen: 2 Mitarbeiterinnen, hoch motiviert, hoch spezialisiert. Und wieder amal rumms: Kurz danach wird CRM ein Megathema. Alle steigen darauf ein und auf. Kundenkarten, Neigungsmailings (white), Bindungsaktivitäten ohne Ende, für alles, für jeden, von jedem. Mittendrin: Unser Top Kunde BMW, seit Anfang an. 1978. Wir, die Werkbank im BMW Marketing. Zuerst BMW, dann Rover, MINI und heute auch RR. Und es wird eher mehr, Central und Eastern Europe Zentrale in Salzburg. Golden Years of Direct Marketing! Damals: Heut haben wir eine auf weite Strecken sinnbefreite DSVGO, die auch noch mächtig viel Aufwand und Kosten verursacht hat. Bei der Einführung vor allem, aber immer noch regelmäßig! Schmarrn!

Man muss wissen, die Eroberung eines Fremdfabrikatsfahrers war zu der Zeit etwa sieben Mal so teurer wie einen BMW Fahrer wieder neu zu motorisieren. Hängt zusammen mit Eintauschpreisen, Wiederverwertbarkeit des fremden Fabrikates, Gewährleistung, Marketing- und Akquisekosten. Eine Marke im Premium Bereich ohne wenigstens 60% Loyalisierung wäre vertriebs- und kostenmäßig im Verkauf zum Scheitern verurteilt.

Diese Firma Direktwerbung war sehr erfolgreich, profitabel, tüchtig, innovativ, perfekt, in kürzester Zeit über 25 Damen im „Gehege“, nur ein Mann, ich. Doch: das Management war etwas zu fordernd, ich viel zu verschlafen. Es fand ein Ende, für mich mit einem blauen Auge. Naja! 

Und finally ab jetzt: MW 5.0 Jetzt, 2018, hab ich meinen Ausstieg bei Adwerba optimal geregelt, alles bleibt bestehen, geht erfolgreich weiter, die mehr als 20 Mitarbeiter sind bestens drauf, motiviert und einfach: gut! Ich bin Co-Geschäftsführer, “schau aufs Geschirr“, betreue weiter meine Klienten und mach mich nützlich. Und bin, wie meine Mitgesellschafter, in gleichem „Scherzerln“ beteiligt.

So schließt sich der Kreis der ersten 40 Jahre. Ich hab viel gelernt, Wissen angeeignet, vieles kommen und gehen gesehen, bin irgendwie abgeklärt, was die Scharmützel des Alltags betrifft. Glaub, ich hab einen scharfen Blick auf´s Wesentliche, Machbare, Angemessene! Think – Act – Succed: Jahrelang der Claim meiner ADWERBA. Ich kann gut zuhören, analysieren und: Beraten! Helfen! Steuern! Senoir-Business Angel! Und voll mit neuen Ideen. Täglich entdecke ich Themen, die man weitertreiben könnte! Gern im Verbund mit der Expertise des Adwerba-Teams, dort sind alte, ganz alte und auch junge Hasen/Häsinnnen  im Gehege!

Daher gehe ich, obwohl schon 3 Jahre Pensionsempfänger, in die nächste Runde. Mache, was ich will, was ich kann, mit wem, für wen ich will. Nicht unbedingt wegen Geld, es geht um mehr. Daher:

MW 5.0

Michael Waid Business Agency GmbH